Jahresrückblick 2024

15.01.2025
Feuerwehr Verein Jugendarbeit
Was macht die Feuerwehr eigentlich das ganze Jahr?

Das Jahr 2024 war mit insgesamt 66 Einsätzen ein „durchschnittliches“ Jahr für uns. Diese Einsätze gliederten sich in 16 Brände, 34 technische Hilfeleistungen, vier Sicherheitswachen, zwei First-Responder-Einsätze sowie 10 Einsätze unter der Kategorie „Sonstiges“. Trotz vieler Bagatelleinsätze war auch in diesem Jahr wieder einiges geboten.

Unter der Rubrik „Sonstiges“ fielen sämtliche freiwilligen Tätigkeiten, wie die Absicherung von Festzügen, dem Maibaumtransport, das Sichern der Jahrtage der Vereine sowie die Unterstützung bei kirchlichen Veranstaltungen wie Fronleichnam und Patrozinium. Einmal mussten wir zudem Schulkinder an einem Zebrastreifen über die Straße begleiten, da die Fußgängerampel aufgrund einer halbseitigen Sperrung der Hauptstraße nicht in die Baustellen-Ampelregelung integriert wurde.

Von den 16 Brandeinsätzen waren die Hälfte auf Gemeindegebiet und in den Nachbarkommunen, oder aber auch überörtliche Einsätze im Rahmen der Unterstützungsgruppe „Örtliche Einsatzleitung“. Öfter wurden wir durch eine Brandmeldeanlage zu sogenannten Täuschungsalarmen alarmiert, doch gegen Ende des Jahres stellte sich eine solche Meldung schließlich als echter Küchenbrand heraus, der zügig unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Neben zwei Fahrzeugbränden, darunter ein Vorfall während der Sicherheitswache beim Fliegerfest, rückten wir zweimal nach Geretsried zu einem Brand in einem Altenheim sowie zu einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus aus. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass wir mittlerweile wieder auf eine Vielzahl an Atemschutzgeräteträgern zugreifen können.

Die sechs Kameraden der Unterstützungsgruppe „Örtliche Einsatzleitung“ wurden insgesamt sieben Mal zu größeren Brandereignissen in den Regionen Gelting, Dietramszell, Reichersbeuern, Lenggries und Bad Tölz alarmiert. In mehreren Fällen stellte sich jedoch bei der ersten Erkundung durch die örtlichen Feuerwehren heraus, dass keine weiteren Kräfte benötigt wurden, sodass die Einsatzfahrt abgebrochen werden konnte.

Bei den 34 technischen Hilfeleistungen war ein breites Spektrum abgedeckt – von kleineren Alarmen wie zwei Ölspuren und einem Wasserschaden, über mehrere Unwettereinsätze bis hin zu vier akuten Wohnungsöffnungen. Zudem verzeichneten wir insgesamt 12 Verkehrsunfälle. Ein schwerwiegender Vorfall ereignete sich am Mühlgraben, wo aufgrund glatter Fahrbahn zunächst drei PKW ineinander krachten, bevor es auf der zweiten Fahrspur noch zu einem weiteren Auffahrunfall kam. Eine Person musste dabei mithilfe des hydraulischen Rettungssatzes aus ihrem Fahrzeug befreit werden.

Ein weiterer schwerer Verkehrsunfall ereignete sich in Wiesen, bei dem ein Kind schwer eingeklemmt wurde. Für die eingesetzten Feuerwehrleute stellte sich die Situation als sehr belastend dar. Nachdem entschieden wurde, den kompletten Beifahrersitz auszubauen, konnte der Kleine schnell befreit werden. Glücklicherweise ist er mittlerweile wieder wohlauf.

Auch die Unterstützungsgruppe „Örtliche Einsatzleitung“ war in mehreren technischen Einsätzen gefordert. Aufgrund unserer ausgebildeten Drohnenpiloten wurden wir zu insgesamt sechs Einsätzen zur Vermisstensuche im gesamten Landkreis alarmiert. Diese Einsätze erfolgten oft spätabends oder in der Nacht und nahmen teilweise mehrere Stunden in Anspruch.

So gar nicht in die Planung passte ein Unfall am Festsonntag anlässlich unserer 150-Jahr-Feier. An diesem Tag erreichte uns ein eCall-Alarm über einen verunfallten PKW am Landgraben. Der Fahrer hatte eine Kurve am Feldweg übersehen und war in den Bach gefahren. 19 Kameradinnen und Kameraden rückten aus – stilecht im blauen Hemd und Krawatte – während die restliche Mannschaft das Jubiläumsfest weiterhin am Laufen hielt.

Bei den meisten Verkehrsunfällen handelte es sich um Blechschäden, vereinzelt trugen Beteiligte auch leichte Verletzungen davon. Dank der zahlreichen rettungsdienstlich geschulten Einsatzkräfte in unseren Reihen konnten wir die Verletzten häufig schon vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes erstversorgen.

Zwei sogenannte First-Responder-Einsätze sind ebenfalls in der Statistik verzeichnet. Bei diesen Alarmierungen wurden wir direkt von der Leitstelle gerufen, um eine sofortige Erstversorgung, wie etwa eine Reanimation, durchzuführen.

Darüber hinaus standen 2024 insgesamt vier Sicherheitswachen in unserem Einsatzkalender. Die umfangreichste dieser Wachen fand beim Flugplatzfest des Segelflugzentrums statt. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz und der Polizei sicherten wir über das gesamte Wochenende die Veranstaltung. In vier Schichten mit je sechs Feuerwehrdienstleistenden und dem Hilfeleistungslöschfahrzeug gewährleisteten wir die Gefahrenabwehr. Darüber hinaus waren wir am Samstagabend ab 21 Uhr auch für den Brandschutz beim großen Feuerwerk auf dem Flugplatzgelände zuständig.

Ein ganz besonderes Highlight in diesem Jahr war unser 150-jähriges Jubiläum, das wir im Juni mit einem dreitägigen Festprogramm feierten. Unter Mitwirkung der Musikkapelle, des Trommlerzuges sowie des Spielmannszuges aus Oberfischbach und zahlreicher Nachbarfeuerwehren, historischen Fahrzeugen und unserer Partnerfeuerwehr aus Königsdorf im Burgenland, feierten wir gemeinsam mit den Ortsvereinen und vielen Gemeindebürgern ein wunderbares Fest.

Gleichzeitig verabschiedeten wir unseren langjährigen Kommandanten Hans Vogl nach 36 Jahren in der Feuerwehrführung in den wohlverdienten Ruhestand.

Neben den Einsätzen und Veranstaltungen wird bei uns auch kontinuierlich in die Ausbildung investiert. Wir üben regelmäßig alle erdenklichen Einsatzszenarien, schulen den Umgang mit unserer technischen Ausrüstung und bilden uns in verschiedenen Lehrgängen weiter, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. Auch unser Nachwuchs wird intensiv gefördert, damit er gut auf seine zukünftigen Aufgaben vorbereitet ist.

Natürlich kommt auch die Kameradschaft nicht zu kurz. Nach den Übungen und Einsätzen treffen wir uns regelmäßig zu einem gemütlichen „Ratsch“ im Gemeinschaftsraum, was den Zusammenhalt in unserer Feuerwehr weiter stärkt. Denn ohne diesen Zusammenhalt wären die Herausforderungen eines Feuerwehrjahres nur schwer zu bewältigen.

Auf ein sicheres und ruhiges Jahr 2025!

Eure Feuerwehr Königsdorf

 

hier geht´s zur Statistik