Jahresbericht der Feuerwehr Königsdorf

23.12.2025
Feuerwehr Verein Jugendarbeit
Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr

65 Einsätze, 117 Stunden reine Einsatzzeit  – auf den ersten Blick wirken diese Zahlen fast unscheinbar. Doch wer genauer hinschaut, erkennt schnell: Das vergangene Jahr hatte es für die Feuerwehr Königsdorf in sich. Hinter jeder Zahl stecken fordernde Einsätze, große Verantwortung und nicht selten auch emotional belastende Momente.

Mannschaft & Nachwuchs – stark aufgestellt

Aktuell zählt die Feuerwehr Königsdorf 52 aktive Mitglieder, darunter zwei Frauen. Besonders erfreulich ist der Blick in die Zukunft: Sieben Jugendliche engagieren sich in der Jugendfeuerwehr – auch hier mit zwei Mädchen.

Allein an den Einsatzstellen leisteten die Aktiven im vergangenen Jahr 925 Stunden. Und dabei sind unzählige weitere Stunden für Übungen, Lehrgänge, Wartung, Organisation und Vorbereitung noch gar nicht mitgerechnet.

Auch unsere Fahrzeuge wurden viel bewegt:

  • Das Mehrzweckfahrzeug rückte 55-mal aus
  • Das Löschgruppenfahrzeug war 20-mal im Einsatz
  • Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug wurde 26-mal alarmiert

Bei den 25 echten Alarmeinsätzen über Sirene und/oder Pager standen im Schnitt rund 15 Einsatzkräfte innerhalb kürzester Zeit bereit.

Einsätze so bunt wie das Leben

Das Einsatzspektrum war breit gefächert:

Verkehrsabsicherungen bei Veranstaltungen, technische Hilfeleistungen, medizinische Notfälle, Verkehrsunfälle und Brände. Leider gehörten auch Einsätze mit tödlichem Ausgang zum Jahresgeschehen.

Kein ruhiger Start ins neue Jahr

Schon in der Neujahrsnacht brannte am Bibisee ein Müllcontainer – vermutlich ausgelöst durch unsachgemäß entsorgte Feuerwerkskörper.

Am 2. Januar zeigte sich erneut die Vielseitigkeit der Feuerwehr: Nach einem Anruf der Leitstelle transportierten zwei Kameraden kurzfristig eine Rettungshubschrauberbesatzung vom Sportplatz zu einem Notfall im Ort und unterstützten anschließend noch den Rettungsdienst.

Kurios – aber nicht ungefährlich

Am 2. Februar lautete die Einsatzmeldung „Fahrzeug auf dem Eis“ am Strobelweiher. Tatsächlich stand dort ein Auto auf dem zugefrorenen Weiher – bei eher frühlingshaften Temperaturen. Der Fahrer konnte sich selbst retten, gemeinsam mit der DLRG wurde das Fahrzeug geborgen.

Der ungewöhnliche Einsatz schaffte es sogar in die Abendschau des BR.

Nächtliche Einsätze und ernste Momente

In der Nacht zum 9. Februar wurden wir um 3 Uhr morgens alarmiert, um den Sportplatz für eine Hubschrauberlandung bei einem Kindernotfall auszuleuchten.

Nur wenige Tage später unterstützten wir den Rettungsdienst bei einer laufenden Reanimation – Einsätze, die allen Beteiligten besonders nahegehen.

Überörtlich gefordert

Am 20. April rückten wir mit allen Fahrzeugen und acht Atemschutzgeräteträgern zum Brand eines Mehrfamilienhauses nach Geretsried aus und besetzten die Atemschutzsammelstelle.

Der Wald brennt

Nur wenige Tage später, am 29. April, brannten nahe dem Campingplatz rund 600 Quadratmeter Stauden- und Jungholz. Gemeinsam mit den Feuerwehren Osterhofen und Geretsried konnte der Brand rasch gelöscht werden.

Tierisch, traurig und ernst

Ein eher ungewöhnlicher Einsatz ereignete sich am 24. Mai: Ein Reh hatte sich in einem schweren Eisentor verfangen. Nach Begutachtung durch den Jäger musste das schwer verletzte Tier leider erlöst werden.
Am 3. Juni folgte auf Anforderung der Polizei eine dringende Wohnungsöffnung – trotz des schnellen Handelns kam leider jede Hilfe zu spät.

Sommer voller Einsätze

Am 15. Juni unterstützten wir beim Großbrand in Beuerberg/Schwaig zunächst die Einsatzleitung, später rückte die Feuerwehr Königsdorf zur Löschwasserversorgung nach.

Zwei Sommer-Einsätze entpuppten sich als eCall-Fehlalarme – ausgelöst durch vom Autodach gefallene Handys. Auch ohne tatsächlichen Notfall waren bis zu 26 Einsatzkräfte vor Ort und fuhren nach dem zweiten Fehlalarm gleich weiter zu einer Rauchentwicklung im Wald an der Grundstraße

Verkehrsunfälle und besondere Einsätze

Das Jahr war geprägt von zahlreichen Verkehrsunfällen, darunter:

  • ein PKW, der über eine zwei Meter hohe Mauer stürzte
  • mehrere Unfälle auf der B11, der TÖL 7 und der St 2064
  • ein tödlicher Verkehrsunfall am 15. Dezember in Höfen

Ein ungewöhnlicher Einsatz am 25. August: Nach einer gemeldeten Rauchentwicklung im Bereich Herrnhausen fuhren zwei Königsdorfer Feuerwehrler zum Flugplatz um den Piloten zu befragen -dieser bot daraufhin an, den Bereich nochmals zu überfliegen – mit einem Feuerwehrmann als Luftbeobachter an Bord. Rauch konnte letztlich nicht mehr festgestellt werden, dafür konnten die Wehren der Nachbargemeinde den Einsatz beenden.

Glück im Unglück

Hektik brach aus, als am 5. September beim Weinfest des Burschenvereins ein Besucher gegen 3 Uhr früh plötzlich zusammenbrach. Anwesende Mitglieder der Feuerwehr leiteten daraufhin sofort eine Reanimation ein – vermutlich war das lebensrettend.

Immer auf Abruf

Natürlich durfte auch die Sicherheitswache beim Fliegerfest nicht fehlen: erste Septemberwoche, zwei Tage, vier Schichten und immer einsatzbereit.

Der größte Brand des Jahres

Der 4. November ging als größter Brandeinsatz des Jahres in die Statistik ein. Ein Nebengebäude am Dorfladen stand bei Eintreffen der Feuerwehr bereits in Vollbrand. Die Flammen drohten unmittelbar auf das Hauptgebäude überzugreifen. Dank der sehr schnellen Ausrückzeit – nur fünf Minuten nach Alarm waren wir an der Einsatzstelle – konnten die angrenzenden Gebäude erfolgreich geschützt werden.

Insgesamt waren vier Feuerwehren, sieben Großfahrzeuge und rund 80 Einsatzkräfte vor Ort. Der zeitgleich vorgetragene Löschangriff aus zwei Richtungen mit insgesamt sieben Atemschutztrupps, teils mehrfach eingesetzt, trug maßgeblich zur Schadensbegrenzung bei.

Jahresende ohne Verschnaufpause

Auch im November und Dezember blieb es unruhig: mehrere – teils schwere – Verkehrsunfälle auf der B11 und der Grundstraße, zwei medizinische Notfälle innerhalb von nur 15 Minuten mitten in der Nacht sowie der bereits erwähnte tödliche Verkehrsunfall am 15. Dezember forderten nochmals die volle Einsatzbereitschaft.

UG-ÖEL – hauptsächlich überregional im Einsatz

Die acht Königsdorfer Mitglieder der Unterstützungsgruppe „Örtliche Einsatzleitung“ waren 23-mal im Einsatz, davon alleine 17-mal bei der Suche nach Vermissten - und das von Icking bis zum Walchensee und von Sachsenkam bis Ammerland.
Unsere ausgebildeten Drohnenpiloten unterstützen dabei die bodengebundenen Einsatzkräfte, indem sie vorher festgelegte Suchabschnitte abfliegen.

Auch beim Brand einer Zimmerei in Münsing am 11. Oktober war die UG bei der Einsatzkoordinierung stark gefordert.

Über das Jahr kamen allein bei den Einsätzen der Königsdorfer UG-Mannschaft insgesamt 156 Mannstunden zusammen, durchschnittlich rückten 3 Einsatzkräfte aus

Keine Pflichtaufgabe – Verkehrssicherung bei Veranstaltungen

Neben den zahlreichen technischen Hilfeleistungen, den Sicherheitswachen und den Brandeinsätzen sicherten wir zusätzlich die Teilnehmer von acht Veranstaltungen im Gemeindegebiet– von Jahrtagen über Prozessionen und Bittgänge bis hin zum Martinzug – zuverlässig gegen den fließenden Verkehr ab.

Ach ja - und Ausbildung war ja auch noch

In der einsatzfreien Zeit übten wir alle erdenklichen Szenarien, vertieften den Umgang mit unseren Gerätschaften, führten Fahrertrainings durch, legten Leistungsprüfungen ab und besuchten verschiedenste Fortbildungslehrgänge

Fazit

Ob Brände, Verkehrsunfälle, medizinische Notfälle oder Unterstützung weit über die Gemeindegrenzen hinaus – die Feuerwehr Königsdorf war auch im vergangenen Jahr rund um die Uhr stark gefordert.


Dieser Jahresbericht zeigt wieder einmal, was mit ehrenamtlichem Engagement, Teamgeist und guter Ausbildung möglich ist.

Ein herzliches Dankeschön gilt allen Aktiven, der Jugendfeuerwehr sowie den Familien und Arbeitgebern, die dieses Ehrenamt tagtäglich unterstützen.

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